Ölwechselintervall A1 1.8 DSG

Dieses Thema im Forum "Audi A1 Allgemein" wurde erstellt von Der_Tubist, 03.12.2018.

  1. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

    Dabei seit:
    26.10.2012
    Beiträge:
    605
    Zustimmungen:
    192
    Longlife Öl hat wahrscheinlich die größte Gewinnmarge *hust*.
    Prinzipiell ist es so, dass moderne Motorenöle schon sehr sehr gut sind und von den Schmiereigenschafter her nicht zwingend gleich bei 15tkm gewechselt werden müssen, auch wenn es keine Longlife Öle sind.
    Jedoch wird einem der Hersteller bei Garantiefällen den Vogel zeigen, wenn man ein nicht-Longlife Öl länger als 15tkm, also bspw. 19tkm fährt.
    So irrwitzig das ist, so traurig ist es auch.
    Beim Umstieg auf Festintervall mit vollsynthetischem 5W-40 gehts doch vor allem darum, ein etwas dickeres Grundöl zu fahren, um den Verschleiß, vor allem beim Motorstart (kein Öldruck, Mischreibung, höchster Verschleiß) zu reduzieren.
    Ein 5W-40 erhöht wegen der geringfügig höheren Reibung natürlich minimal den Kraftstoffverbrauch (bis 1%). In Anbetracht der Wartungskosten ist das für den Autofahrer vernachlässigbar. Der OEM muss natürlich so dünnes Öl wie möglich fahren, um auf dem Papier so wenig CO2 wie möglich zu emittieren.

    Der "häufige" Ölwechsel (im Vergleich zu NKW/LKWs) an sich bei modernen Motoren und Ölen sind nicht dem Öl geschuldet, sondern eher der begrenzten Filterleistung der Ölfilter. Keiner verbaut heutzutage neben dem Hauptstromfilter noch einen Nebenstromfilter. Ist der normale Hauptstromfilter voll und der Druckverlust über den Filter zu hoch, geht ein Überströmventil im Filter auf und das Motoröl geht dann (teilweise) ungefiltert in den Motor.
    Das ist der Grund, warum ich bei meinem 1.8T 20V nach Umbau auf den kleineren Ölfilter (wegen größerem Öl-Wasser-Wärmetauscher) den Filter (Bosch/Mahle/Mann für 3€) nach 7500km erneuere und etwas Öl (ca. 0,5l für 4-5€) nachfülle, während ich nach 15tkm normal den Ölwechsel mache. Solange man es selbst macht, und sei es in einer Mietwerkstatt, ist es so günstig, dass es keinen arm macht.

    Häufige Ölwechsel sind natürlich einerseits vom Hersteller gewollt, andererseits muss man bedenken, dass wegen der CO2 Werte immer dünnere Öle gefahren werden (teilweise schon 0W-20), welche mit der Zeit natürlich noch dünner werden können. Da ist dann ein regelmäßiger Wechsel auch im Sinne der Haltbarkeit.

    Es ist richtig, dass ein Motoröl wenn man es nach 100km wieder ablässt, auch wieder schwarz ist. Aber auf dem Finger sieht es deutlich transparenter aus und ist viel schmieriger und weniger rauh als ein sehr altes Öl.

    Wer bei Festintervall ein vernünftiges Öl eingefüllt haben möchte, muss es wohl selbst mitbringen oder vom Händler bestellen lassen, ansonsten kommt eben das Einheitsöl rein, das ist wirklich so, weil es natürlich Aufwand und Kosten spart.

    Ich lese viel mit, es gibt genug Motoren, die bei höheren Laufleistungen ab ca. 150tkm dann wegen zu geringem Öldruck infolge Verstopfungen durch Ölschlamm Probleme mit rasselnden Kettenspannern oder klackernden Hydros haben. Bei einigen muss man sich jedoch fragen, ob bei denen überhaupt halbwegs die Ölwechselintervalle eingehalten wurden. Ich hatte auch schon mal nen 1.2 12V Stundenpolo da, der 70tkm lang kein neues Öl gesehen hat. Was dort dann aus dem Motor rauskommt, sieht man wirklich nicht alle Tage...

    Nochetwas: Je älter ein Motor wird, desto größer wird verschleißbedingt das Spiel in den Lagerstellen. Aus technischer Sicht ist dann also ein dickeres Öl wirklich sinnvoll. Gerade ältere Motoren laufen daher nach dem Umstieg von 0/5W-30 auf 5W-40 etwas ruhiger. Noch dickere Öle sind selten sinnvoll, nur in wirklich schlimmen Fällen kann man auch mal ein 10W-40 probieren. 5W-50 oder noch dicker ist bei modernen Motoren dann schon eher kontraproduktiv, da die Umwälzung des Öls länger dauert, sowie die Reibung im Öl höher ist und folglich die Öltemperaturen steigen.

    Zum Thema Kaltfahren: Bei modernen Motoren mit Zusatzwasserpumpe ist das kaum noch nötig, eigentlich muss nur nach rasanter Autobahn- und Landstraßenfahrt für 5km das Tempo und die Last reduziert werden, das reicht dann schon völlig aus.
     
    #11 Nuerne89, 18.12.2018
    Zuletzt bearbeitet: 18.12.2018
  2. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

    Dabei seit:
    26.10.2012
    Beiträge:
    605
    Zustimmungen:
    192
    Wenn das passiert, hat man bereits andere Schäden am Motor :D

    Im Stand steigt bei modernen Motoren je nach Schaltpunkten der Lüfterschalter oftmals wieder die Wasser- und Öltemperatur an.
    Bei Trackdays wird die letzte Runde nach der Zielflagge entspannt, aber nicht übertrieben langsam, zuende gefahren. Reifen, Bremsen und Motor kühlen ab. Auf dem Parkplatz sind Kühlwasser und Öl dann oftmals schon wieder unter 100°C runtergekühlt. Wir lassen die Motoren dann selten länger als 2-3min noch nachlaufen, da das Öl dann wieder heißer wird. Zum runterkühlen wird meistens die Klimaanlage angemacht (Zwangseinschaltung beider Kühlerlüfter) und die Motorhaube geöffnet.

    Solche Extrembedingungen erleben normale Fahrzeuge jedoch nie. Nachlaufen lassen ist heutzutage i.d.R. unnötig, da auch die thermisch hoch belasteten Turbolader der Turbobenziner wassergekühlt sind und durch die Zusatzwasserpumpe nach dem abstellen des Motors heruntergekühlt werden. Das Öl wird natürlich nicht mehr umgewältz, aber solaneg man ein paar Kilometer kaltfährt, braucht man den Motor auch nicht nachlaufen lassen.
     
  3. A1Scuba

    A1Scuba Mitglied

    Dabei seit:
    28.06.2011
    Beiträge:
    47.414
    Zustimmungen:
    1.579
    Der Turbo bei meinem A1 hatte keine Wasserkühlung, iirc.
    Also nen Lagerschaden beim Turbolader ist doch der Klassiker.
     

Diese Seite empfehlen