Nachdem ja der S1 Allrad hat, drängt sich mir die Frage auf, welches Verhältnis, Vorderachse zur Hinterachse der Allrad hat. Ich glaube 50:50. Stimmt das?
Soweit ich weiß, ist die Kraftverteilung beim Quattro-Antrieb variabel und wird durch eine hydraulische Lamellenkupplung gesteuert.
Die Haldex-Kupplung hat keine feste Kraftverteilung, sondern kann im Prinzip die Kraft beliebig zwischen vorne und hinten verteilen ( besser: Nach hinten schieben) Meines Wissens nach wird im "Normalbetrieb" über die Vorderachse angetrieben, die Hinterachse ist entkoppelt, und halt dann soweit nötig die Hinterachse "zugeschaltet". Die Vorderachse ist wohl immer fest angetrieben, d.h. maximal ist die Kraftverteilung 50:50 ( wenn die Hinterachse starr an die Vorderachse gekoppelt ist). 40:60 haben meines Wissens nach die "klassischen" Permanent-Allrädler mit längs eingebautem Motor. So war es zumindest mal, k.A. ob sich das bei Audi auch Modellspezifisch unterscheiden kann.
Franzl hat recht. 50:50 maximal. Bei normaler Fahrt ist die Hinterachse nahezu abgekoppelt. Merkt man auch beim S1 schön, wenn man aus dem Stand voll beschleunigt und dann in den zweiten Gang schaltet. Dann quietschen kurz die Vorderräder bis die Hinterachse zugeschaltet ist. Aber im Grunde muss man die Fahrwerks-Ing. sehr loben, weil das Heck schön ausbricht, wenn man will. War bei den vorherigen Haldex-Quattros nie der Fall (TTS, TT-RS, S3, RS3, etc)
Ist im S1 nicht die selbe Haldex Generation verbaut wie im Golf 7 R? Bei diesen habe ich durchgehend andere mögliche Verteilungsmöglichkeiten gelesen. Hier mal ein Auszug aus dem Supertest bei der Sport Auto: "... Bei geringer Last oder im Schub erfolgt der Vortrieb primär über die Vorderachse. Mittels elektrohydraulischen Ölpumpe wird die Hinterachse per Haldex-Kupplung in Sekundenbruchteilen zugeschaltet. Die Ansteuerung erfolgt in erster Linie in Abhängigkeit vom angeforderten Motordrehmoment. Parallel wertet eine Fahrzustandserkennung im Steuergerät Parameter wie Raddrehzahlen und Lenkwinkel aus. Je nach Bedarf können damit fast 100 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterachse geleitet werden. Die ins Stabilisierungsprogramm integrierten, rein elektronischen Differentialsperren übernehmen überdies an beiden Achsen die Funktion einer Quersperre. ..."
Hallo, stimmt nicht, ist ein Fehler. Hier ist die Generation 5 des Haldex-Systems erklärt: Golf 4Motion: Allradantrieb mit Haldex-Kupplung der fünften Generation | Automobil- und Motorentechnik > Aus der Branche > Nachrichten
Ja also - um das Drehmoment zu 100% variabel zwischen Vorder- und Hinterachse verschieben zu können ist in jedem Fall ein Mitteldifferenzial von Nöten. Das ist bei Haldex nicht gegeben, weil die Kupplung nichts anderes tut als die Hinterachse bei Bedarf anzuschließen oder eben wieder abzuklemmen. Die Vorderachse wird dabei vom Getriebe immer direkt betrieben, was bedeutet, dass immer mindestens 50% des Drehmoments auf der Vorderachse anliegen. Bei geschlossener Haldex-Kupplung wären 50:50 möglich, gleichzeitig wäre das aber (analog bei einem klassischen Allrad) eine Mitteldifferenzial-Sperre, da kein Drehzahlausgleich stattfindet, was zu Spannungen im Antriebsstrang führen würde. Daher ist eine 60:40 Verteilung angebrachter, alternativ müsste der Schlupf der Haldexkupplung regelmäßig gepulst werden, um die Spannung "abzulassen". Die Auszeichung der 5ten Generation Haldex, ist "nur" schnellere Regelfähigkeit, weniger Gewicht und weniger Energieverbrauch. Das deckt sich dann auch, mit dem was der Hersteller selbst dazu sagt: Haldex-AWD Products