Hatte vor 2 Wochen bei dem A1 (Bjhr.2017) bei ca. 23000 km den 1.Ölwechsel, lt. Serviceintervallanzeige hatte ich noch ca. 800 km"Zeit". Nachdem ich danach ca 1300 km (davon ca 1000 km Langstrecke Autobahn) gefahren bin, zeigt die Serviceanzeige im MMI Display das in 13800km der nächste Ölwechsel fällig ist. Im Motoraum auf dem Zettel steht das der Ölwechsel bei spätestens 53000 km fällig ist. lt. Rechnung und Wartungsliste der Audi Werkstatt wurde ein flexibler Ölwechsel mit Longlife Öl durchgeführt. Bei Anruf in der Werkstatt wurde mir erzählt, das der Mitarbeiter beim Ausfüllen des Zettels einen Fehler gemacht und moderne Motoren alle 15 TSD einen Ölwechsel benötigten..bla..bla.. Komisch nur das beim Vorgänger (Bjhr 2015) nach dem 1. Ölwechsel die Service Anzeige bei 30000 km anfing. Komme mir von der Werkstatt etwas verarscht vor. AUDI anschreiben ??
Ich habe auch den 1.8 TFSI. Erster Ölwechsel mit Longlife-Öl war ebenfalls bei ca. 24Tkm nach Anzeige. Zweiter LL-Ölwechsel bei ca. 50Tkm nach Anzeige. Habe jetzt 59Tkm runter und es bleiben aktuell noch 18Tkm bis zum nächsten Wechsel. Die Aussage deiner Werkstatt, daß der Wechsel alle 15Tkm gemacht werden muss, ist Quatsch. Jedenfalls, wenn LL-Öl verwendet wird. Dann ist der Wechselintervall flexibel, je nach Ölverschleiss. Es gibt allerdings die Möglichkeit, den Wechselintervall auf 15Tkm einzustellen, wenn man ein Öl mit anderer Spezifikation verwenden möchte. Manche versprechen sich von bestimmten Ölsorten und kürzeren Intervallen eine bessere Dauerhaltbarkeit des Motors. Da bei dir jedoch LL-Öl eingefüllt wurde, kann die Einstellung des festen 15Tkm-Intervalls eigentlich nur ein Versehen der Werkstatt sein.
Wer seinen Motor liebt, der fährt 15tkm Festintervall mit vollsynthetischem 5W-40, bspw. Rowe Synth RS. Wer den Wagen eh nach 100tkm wieder abgibt, also kein Interesse an hoher Lebensdauer des Triebwerks hat, der fährt einfach das übliche Longlife Intervall mit der Longlife Brühe. Audi sieht Longlife Intervall mit max. 30tkm vor, bei hoher Ölbelastung kann jedoch auch eher der Wechsel fällig werden.
Es ist natürlich ein Unterschied, ob man sich bewusst gegen einen flexiblen Wechselintervall und für ein bestimmtes Öl entscheidet, oder ob man einen normalen LL-Ölwechsel in Auftrag gibt, aber nicht korrekt ausgeführt bekommt. Wenn LL-Öl eingefüllt wurde, nützt ein kurzer 15Tkm-Intervall auch nichts. Darüber hinaus halte ich es für unbewiesen, daß der vom Hersteller vorgesehene flexible LL-Intervall dem Motor schadet. Aber wer seinem Motor mehr Pflege als nötig zukommen lassen will, soll das tun.
Der MA in der Werkstatt hat mit hoher Wahrscheinlichkeit den Service über das Menü im Fahrzeug zurück gesetzt. Dies führt automatisch zu einer Umstellung auf 15.000er Intervall. Dies lässt sich für den Laien nur in der Werkstatt rückgängig machen. Um den 30.000er LL Service zurück zu setzen muss das Fahrzeug ans Diagnosegerät angeschlossen sein. Wenn sich die Werkstatt quer stellt genügt vielleicht ein Anruf bei Audi.
Wer mal selbst ein paar Motoren zerlegt hat, die ewig mit Longlife gelaufen sind, der macht sich da ein eigenes Bild. Es geht dabei nicht um die Schmiereigenschaften vom Öl, sondern um die Reinigungswirkung bzw. das Bilden von Ablagerungen bzw. Verkokungen. Ein Motor der 200tkm mit vollsynthethischem Öl auf Festintervall gelaufen ist, sieht von innen noch absolut sauber aus. Das wäre mit Longlife Wunschdenken. Nungut, zurück zum Thema, wobei die Antwort bereits vom Vorredner geschrieben wurde. Gesendet von meinem F5321 mit Tapatalk
@Nuerne89 Da hätte ich noch ne Frage: Ich habe bei meinem S1 den Ölwechsel auf Festintervall umstellen lassen und dieser wird 1x jährlich bei AUDI gemacht, meine jährliche Fahrleistung ca. 16 - 19 Tkm. Die haben mir gesagt, dass sie aber trotzdem das LL-Öl einfüllen, weil es das Beste sei... vermutlich ist es nur das Teuerste?!? Ist das Deiner Meinung nach egal, Hauptsache die Brühe wird öfter gewechselt, oder bringen die von Dir oben genannten Öle tatsächlich einen Mehrwert, also weniger Verschleiß, mehr Reinigung usw., als z.B.das LL-Öl?
Ich bin mal so frei: Grundsätzlich ist es natürlich immer besser so schnell wie möglich zu wechseln. Aber: wenn du frisches Öl drin hast und 100 km fährst und es wieder ablässt ist es kohlrabenschwarz. Will sagen, um den Motor innen "sauber" zu halten bräuchtest du eine Umlaufschmierung mit Ölaufbereitung wo alles was Feinstpartikel sind rausgezogen wird. Ist alles hokuspokus. Ganz ehrlich: selbstverständlich schütten die dir beim 15.000er Intervall das gleiche rein. Bei BMW hatten wir an den Hebebühnen Zapfpistolen, da hat jedes Auto das gleiche Öl bekommen. Und da waren krasse Kilometerreißer dabei. Und die Bandbreite vom 116i bis zum M5. Ich habe in meiner Laufbahn noch niemanden kennengelernt, dessen Motor aufgrund schlechten Öls oder zuviel "Ablagerungen" oder "Verkokungen" oder oder oder die Grätsche gemacht hat. Wohlgemerkt: ich reden von Motoren in daily driver Fahrzeugen. Im Rennsport mag das nochmal anders aussehen. Was viel wichtiger ist, ist das vernünftige Warm- und Kaltfahren. Ich kenne Leute, die fahren mittlerweile weit über 500.000 km Tachostand und sind die größten Knauserer mit dem billigsten Öl.
Naja, der Motor wird wärmer, je höher Last und Drehzahl. Je heißer der wird, desto mehr sind einzelne Präzisionsbauteile auf vernünftige Kühlung angewiesen, da sie sonst bei zu starker Erwärmung nicht mehr ihrem Maximalmaß entsprechen und es zu Aufweitungen bei Welle-Nabe-Verbindungen kommen kann. Kaltfahren heißt daher, nach einer Phase der thermisch hohen Motorbelastung den Motor noch im Schiebebetrieb oder auch im Stand laufen zu lassen, sodass entsprechende Bauteile durch Öl oder Kühlwasser gekühlt werden können. Wichtiges Beispiel ist hier die Turboladerwelle. Die Wärme von der Turbine kommt mit zeitlichem Verzug am Lager an, wenn dann schon der Motor steht wird das Öl an der Stelle heiß und kühlt nicht mehr. Die Lager gehen auf lange Sicht kaputt.