Hallooo Hintergrund dieser Frage ist ein Bericht den ich letztens im Tv sah zum Thema autodiebstahl und Sicherheit der Fahrzeuge. Habt ihr Ahnung oder schonmal irgendwie getestet wie sicher der A1 gegen Diebstahl ist? Also jetzt mal Scheibe einschlagen und die Alarmanlage aussen vor gelassen. Es wurden mehrere "Klassiker" gezeigt wie Autos aufgebrochen werden z.B den Türhebel von innen mit einem draht usw aufziehen.... Jetzt frage ich mich ob das bei neuen Autos überhaupt noch funktioniert? Kommt jetzt vielleicht blöd rüber und die Hälfte denkt jetzt ich will Autos klauen xD aber manchmal mach ich mir gedanken über sowas, vorallem weil ich in Berlin wohne.... Lg Dennis
Kann deine Frage nicht wirklich umfangreich beantworten, aber was ziemlich sicher nicht sicher ist ist der Komfortschluessel. Es sei denn Audi haette da sehr ausgefeilte Gegenmassnahmen (etwa Erkennung von Zeitverzoegerungen im Nanosekundenbereich) eingebaut, was ich aber bezweifle (scheint nicht "Stand der Technik" zu sein soweit ich das sehe). Allerdings sind die Angriffe auf diese Systeme immer mit einigem Aufwand verbunden, so dass denke ich mal die "konventionellen" Methoden eher von Bedeutung sind. Der Aufwand besteht vor allem darin, dass man den Autobesitzer / Schluesseltraeger lokalisieren muss. Also nachts aufm Parkplatz damit ein Auto oeffnen ist nicht moeglich. Wenn man aber das Auto gerade vorm Cafe parkt und der Taeter einen dabei beobachtet, kann er grob gesagt die Funksignale zwischen Auto und dem Schluessel des im Cafe sitzenden Schluesseltraegers "vermitteln". Das Auto denkt, der Schluessel befaende sich im Auto. In Wirklichkeit ist er aber ein gutes Stueck entfernt im Cafe. Wer auf Nummer Sicher gehen will, verzichtet besser auf den Komfortschluessel, zumal man ja nicht weiss, inwiefern diese Angriffe in Zukunft noch perfektioniert werden. Das System findet ja erst seit kurzem Verbreitung in vielen Fahrzeugen, so dass da sicher noch "Luft nach oben" ist was die Angriffstechniken anbelangt. Wer es trotzdem hat / haben will kann notfalls den Funkschluessel immer noch in ner Metalldose unterbringen und erst im Auto rausholen, sollten solche Angriffe sich durchsetzen. Dann ist es wieder sicher. ;-) Siehe dazu etwa: Autoklau per Antenne (heise.de)
Ja, kann man. Ob der Komfortschlüssel unsicherer ist als die normale Funkfernbedienung, ist auch eine Frage der Funkreichweite. Beim Komfortschlüssel muss man schon ziemlich nahe dran sein, um die Signale abzufangen, denke ich mal. Oder wie funktioniert das nochmal genau mit der Kommunikation zwischen Komfortschlüssel und Auto?
Bei dem normalen Funkschluessel musst du aber immer noch draufdruecken damit der etwas sendet. Das tust du meistens ja erst, wenn das Auto schon in Sichtweite ist. Der Komfortschluessel dagegen ist ja quasi staendig auf Empfang. Da bekommt man also nichts von einem Angriff mit. Eine Zeit lang gab es wohl mal Angriffe wo die Signale der Funkschluessel einfach aufgezeichnet (z.B. beim Abschliessen) und dann spaeter quasi wieder abgespielt wurden, um das Auto zu oeffnen. Das funktioniert bei allen modernen Systemen aber nicht mehr, da bei jedem Schliessvorgang ein voellig neues verschluesseltes Signal berechnet wird. Mag sein dass es da immer noch vereinzelt Schwachstellen in den verwendeten Verfahren gibt, aber im Prinzip ist es zumindest sicher.
Genau da setzt der Angriff an. Es werden quasi zwei Antennen benutzt: Eine befindet sich nahe am Auto, und die zweite nahe am Schluessel (etwa im erwaehnten Cafe). Dazwischen werden die Funksignale entweder per Funk (weniger auffaellig) oder Kabel uebertragen. Das heisst das auto hat keine Moeglichkeit zu wissen, dass der Schluessel in wirklichkeit weit weg ist. In untem genannten Paper werden maximal theoretisch machbare Zwischenwege je nach Automodell von 10 bis 3000 km (!) genannt, bei denen das Auto den Unterschied nicht feststellt. Alle Details sind in der entsprechenden Veroeffentlichung nachzulesen: http://eprint.iacr.org/2010/332.pdf PS: Nochmal zur Verdeutlichung: Beim "normalen" Funkschluessel funktioniert dieser Angriff nicht, weil man eben immer noch auf die Taste auf dem Schluessel druecken muss. Und wer sitzt schon im Cafe und drueckt staendig auf seinem Autoschluessel rum? ;-)
Aber der Komfortschlüssel ist zwar immer aktiv, aber dessen Reichweite und die Wirkung setzt erst viel später ein, nämlich direkt am Auto. Das Abfangen des konventionellen Schlüssel-Signals ist einfacher!
Es mag einfacher sein, aber was nuetzen dir die abgefangenen Signale? Nischts. Der Besitzer hat das Auto in dem Moment ja eh absichtlich aufgeschlossen, ob du das Signal abfaengst oder nicht. Und wie schon erwaehnt muss das Signal bei jedem Schliessvorgang ein anderes sein. Das heisst wuerde man das abgefangene Signal wieder "abspielen" wuerde exakt garnichts passieren.
das es ein rotierendes Sognal ist, wusste ich gar nicht. Cool! Ich hab mal nen Report gesehen - gut, das war einige Jahre her- da haben sie sich in den Büschen aufm Parkplatz versteckt und die Absperr-und Aufsperrsignale kopiert. Dann das Auto verfolgt und vor der Haustür dann entwendet. In einer anderen Reportage, diese war etwas aktueller, haben sie die Absperrsignale einfach "blockiert", sodass das geöffnete Auto nicht absperrte. Manche haben's gemerkt, da dass Auto nicht blinkte bzw. das Schließsignal nicht kam, dieses typische "lock". Viele aber - in der Einkaufshektik - haben das Knöpfchen für Sperren gedrückt, dieses wurde blockiert, wie wollten sie nicht sagen, ich vermute über destruktive Interferenzen, und das geöffnete Auto blieb stehen. Nur braucht man jetzt den Schlüssel, außer man will nicht das Auto, sondern die Innereien, Klima, Navi, evtl. liegengelassene Handy's etc. So, genug
Ja, bin selber Funkamateur und da viele Funkschluessel eines der Amateurfunkbaender mitbenutzen (ist ein so genanntes "ISM" Band, Industrial, Sciencific, Medical), tritt dieser Effekt beim ganz normalen Funkbetrieb auch unbeabsichtigt auf. Mobile Amateurfunkgeraete haben typischerweise zwischen 5W (bei Handgeraeten) und rund 100W (bei Geraeten fuer den Einbau ins Auto) Sendeleistung. Die Schluessel arbeiten mit vielleicht 1mW, vielleicht auch noch weniger. Selbst wenn die Frequenz nicht genau stimmt, koennen die Empfaenger in den Autos die Signale bei den hohen Leistungen auf aehnlichen Frequenzen teilweise nicht mehr richtig trennen, so dass das Signal vom Schluessel nicht mehr durchkommt. Rechtlich muessen die Schluesselsysteme solche Beeintraechtigungen hinnehmen, da sie keine exklusive Frequenzzuteilung in diesem Bereich haben, sondern eben nur "Mitnutzer" sind. Ich habe mal gehoert dass Audi aber mittlerweile auf einen anderen Frequenzbereich umgestellt hat. Technisch kann man den natuerlich genauso stoeren, nur muss es dann schon eine absichtliche Tat sein. Haelt professionelle Diebe sicher nicht ab, nur mit dem Funkgeraet ausm Laden geht es eben nicht mehr.