Ich überlege in eine PKV zu wechseln, weil ich in erster Linie Geld sparen will. Außerdem möchte ich nicht lange auf Arzttermine warten müssen und beim Arzt mehr oder weniger direkt an die Reihe kommen und nicht ewig warten. So weit, so gut. Meine grundlegende Frage lautet nun: Nehme ich einen besonders günstigen Einsteiger/Basistarif (z.B. Hallesche "Primo") bei dem ich viel sparen kann? Die Hallesche wirbt ja mit den Worten "für alle, die eine gute und günstige private Krankenversicherung als Alternative zur gesetzlichen Krankenkasse suchen". Oder aber macht das aus irgendwelchen Gründen keinen Sinn und ich sollte zu einem besseren oder gar Premium-Produkt greifen? Derzeit zahle ich einen Arbeitnehmeranteil von 322 Euro für die freiwilige GKV. Nehme ich einen Tarif mit gutem bis sehr gutem Leistungsumfang, bei dem ich aber dann schon nächstes oder übernächstes Jahr einen höheren Beitrag zahle, als jetzt bei der GKV? Mein Gesundheitszustand ist eigentlich sehr gut, ich gehe selten zum Arzt. Besonders wichtig sind mir neben den o.g. Dingen gute Zahnarztleistungen. Weniger wichtig sind mir Heilpraktiker und Psychotherapeut-Erstattungen.
Hi ein Gut gemeinter Rat von mir: lass Dich beraten - und zwar von einem freien Vertreter, der mehrere Krankenkassen vertritt. Dieser wird Dir die Vorteile der einzelnen Kassen und deren Tarife genau erklären können. Weiterhin: alles, was nicht im Vertrag steht, ist auch kein Umfang der Leistung. Man kann hier aus Unwissenheit sehr viel falsch machen. Falsch heißt für Dich: teuer. (Bei den monatlichen Raten wie auch bei den Leistungen, die Du vielleicht mal in Anspruch nehmen musst) Ich habe mich von einem Versicherungsvertreter / Finanzberater beraten lassen. Nachdem er wusste, was mir wichtig ist bekam ich 3 Versicherungen im direkten Vergleich bei den einzelnen Leistungen (Umfang: 17Seiten) zur Auswahl. Dann gab es von mir eine Vorauswahl, ein erneutes Gespräch, dort kamen dann 2 neue dazu. (Die, die blieb ist es dann auch geworden). Aufschlussreich sind dann auch so Tabellen (Vergleich mehrerer Versicherungen) bei z.B. Verwaltungskostenquote, Schadensquote, Anzahl der Tarife... Ach ja, und wie bei allem im Leben: billig ist seltenst günstig. Einen Premiumanspruch wirst Du wohl haben, sonst hättest Du keinen Audi sondern einen Dacia
Nach meiner Erfahrung ist auch ein "unabhängiger" Berater immer voreingenommen, je nachdem von welcher Versicherung er die höhere Provision erhält... Ansonsten wäre es schwer zu erklären, warum mir von 5 verschiedenen Beratern jeder komplett was anderes erzählt und empfohlen hat. Finanzberater und unabhängig ist wie teilen durch Null - Geht nicht!
Du solltest auch mit bedenken das es sehr schwer ist von einer PKV in eine GKV zu wechseln. Meistens steigen bei einer PKV die Beiträge mit dem Alter, so das du im alter wieder günstiger in der GKV wärst. Also informiere dich gut darüber.
Wenn Du unabhängige Beratung willst, musst Du zu einem Honorarberater gehen, der nicht von der Provision sondern Deinem Honorar lebt. Da unterschreibst Du am Ende auch keinen Vertrag bei einer Versicherung sondern bekommst eine passgenaue Empfehlung. Hier gibt's Adressen: Verbund Deutscher Honorarberater Bevor Du an die Auswahl der PKV gehst, solltest Du noch mal über die Frage GKV oder PKV nachdenken. PKV ist eine Anleihe auf die Zukunft. Was Du heute sparst, musst Du später über Beitragserhöhungen nachzahlen. PKV oder GKV? : Welche Krankenversicherung zu Ihnen passt - Nachrichten Geld - Versicherungen - DIE WELT
Hallo, ich bin beruflich in die Schweiz gewechselt und konnte wählen zwischen einer privaten oder gesetzlichen Krankenkasse für Grenzgänger. Da alles sehr schnell gehen musste, aufgrund der Insolvenz meines Arbeitgebers hatte ich mich zu einer Privaten Versicherung entschieden. Ich werde aber wieder in eine gesetzliche Schweiz wechseln die auch in Deutschland gilt zurückwechseln. Die Privaten haben einen Nachteil, dass du jetzt zwar günstig bis aber späterhin wird es teurer. Wurde ja schon erwähnt. Was auch noch dazukommt ist später, wenn du Familie hast (Frau und Kind) dann wird es richtig teuer. Es ist alles wirklich als normaler Verbraucher undurchsichtig, deswegen würde ich auch raten lass dich beraten. Bei einer privaten zahlst du ja alles alleine. Dein AG wird ja entlastet, manche Arbeitgeber zahlen aber die hälfte der privaten Krankenversicherung. Ja manche tun das noch :biggrin: Die Wartezeiten haben sich auch als Privatpatient nicht geändert. Vielleicht wenn man in eine reine Privatpraxis, geht es anders. Grüße Andreas
Da das zurückwechseln in eine gesetzliche nicht so einfach ist und eine Private gerade im Alter nicht wirklich günstiger ist, war meine Entscheidung in der gesetzlichen zu bleiben klar. Komisch, ich warte beim Arzt nie wirklich. Termine bekomme ich idR sofort.
Bei einer privaten Krankenversicherung kann es Dir durchaus passieren, dass Dich in späteren Jahre die Beiträge auffressen. Und Du hast kaum Chancen, später in die gesetzliche KV zu wechseln. Ich seh es bei meinem Stiefvater - Apotheker, um die 70, nie ernsthaft krank gewesen, und die Beiträge zur privaten KV sind horrend, meines Wissens um die 900 Euro im Monat, bei einem Standardtarif! Und er hat Null Chancen, jemals in eine gesetzliche Krankenkasse zurück zu gehen. Ganz ehrlich, das wären mir die wenigen Vorteile nicht wert. Ich habe auch normale Wartezeiten bei Ärzten, selten länger als eine Woche und im Akutfall komm ich sofort dran, obwohl ich nicht privat versichert bin. Die gesetzlichen KK bezahlen zwar weniger als die privaten, aber medizinisch sinnvolle Leistungen bekommst Du auch bezahlt. Wenn Du mehr Leistungen, z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt willst, z.B. Einzelzimmer oder Chefarztbehandlung, kannst Du Dich auch privat zusätzlich zur gesetzlichen KK versichern. Bei meiner Zusatzversicherung ist für einen Mehrbetrag von wenigen Euro im Monat auch der Zahnarzt mit drin.
mein Tipp geh in die Gesetzliche und dann kannste ja noch eine Zusatzversicherung Privat abschließen. Habe ich für mich und meine Frau schon über 30 Jahre und bin bis jetzt bestens damit gefahren. Alleine meine Brille kostet im Schnitt 1200 - 1300 € Alle zwei Jahre kann ich eine neue mir bestellen. Gläser kosten etwa 1100 € alleine. Werden voll von der Privaten gezahlt plus 100€ Anteil für das Gestell. Damit ist bereits der Beitrag für ein komplettes Jahr abgegolten.
Grundsätzlich musst du dich bei einem Wechsel in die PKV über das Unternehmen informieren. Dumping-Tarife bringen idR nichts, weil die PKV damit versucht Kunden anzulocken weil sie selbst nicht genug haben. Ich habe 6 Jahre lang als Vers.kauffrau im Außendienst gearbeitet und habe dort so einiges gesehen. Lass dir mal die Zahlen von den Versicherungen geben, insbesondere was die Auszahlungsquote, die Verzinsung des "angelegten" Kapitals sowie auch die Abschlusskosten angeht. Ein Beispiel was ich meine: Abschlusskosten Versicherung A: 8% Zinsen 3,2% Auszahlungsquote 87% Heißt: 8% von deinen Beiträgen gehen schonmal nur an die Versicherung und den Vermittler. Hinzukommt, dass dein Monatsbeitrag (das was übrig bleibt: also 92%) mit 3,2% aktuell am Kapitalmarkt verzinst wird. Grundsätzlich kann die Versicherung aber nur 87% deiner gezahlten Beiträge dafür verwenden Leistungen zu zahlen. Alles andere geht zB an Aktionäre, wenn es eine AG (nicht a.G!) ist oder für Werbung (RUndfunk, Plakate, TV) drauf. Außerdem solltest du dir auch Gedanken machen, wie Versicherung A im Vergleich zu Versicherung B einen ünstigeren Beitrag anbieten kann, wenn Versicherung B zB nur 5% Abschlusskosten hat und 100% Auszahlung. Kann auf Dauer nicht funktionieren, oder? Und: Schau dir bei den Versicherungen an, wie lange der Tarif shcon auf dem Mark ist und wieviele Tarife es grundsätzlich gibt! Was bringt dir ein "Günstiger" Tarif, wenn es diesen erst seit 2011 gibt und der vergleichbaere "teure" Tarif zwar mehr kostet, es diesen aber schon seit 30Jahren unverändert am Markt gibt? Hier ist das Stichwort "Vergreisung" zunennen. Gehe zu versch. Versicherungen und lasse dich beraten. Schau, dass du genau die Informationen und Tarife bekommst die du willst! Lass dich nicht abspeisen mit irgendwelchen Ausreden o.ä. Achte auch auf versteckte Kosten wie zB eine Zahnstaffel oder begrentzte Anzahl von Implanten im Kiefer oder auch die Höhe der Erstattung für Brillen.