A1 tieeeeefer

Dieses Thema im Forum "Audi A1 Felgen & Fahrwerk" wurde erstellt von Nozuka, 26.02.2011.

  1. Matse.P

    Matse.P Guest

    Hallo Aktenkoffer,
    wie kommst Du darauf, dass man mit 185 PS nicht viel gewinnen könnte? Das ist schon ganz ordentlich. Es gibt genug Autos, die langsamer sind ...

    In 98% hat richtig tief mit prollig zu tun und nichts anderes. Es gibt technisch sinnvolle Tieferlegungen, die den Herstellerkompromiss aus Sportlichkeit und Komfort in Richtung Sport maximieren. Solche Tieferlegungen sind im Bereich 30 mm bis max. 45 - 50 mm zu sehen, und das bei moderat höheren Federraten und gut darauf angepassten Zugstufen der Stoßdämpfer ...

    Darüber hinaus geht zum einen die Federsteifigkeit zu hoch (warum das so ist hat andere Gründe) um fahrdynamisch gut zu sein und die Achsgeometrien antworten auch nicht positiv auf zuviel Tieferlegung.

    Ein Bilstein B12 ist schon ideal bezüglich der Fahrdynamik oder ein Eibach. Die stimmen perfekt ab ... Wenn es ein Gewinde sein soll, ein B14 oder B16 oder eben ein Eibach.

    Bestimmt 90% der H&R-und KW-Fahrwerke zum Beispiel, die ich bis jetzt verbaut und erlebt sehen durfte, sind zu hart ... Das bringt rein gar nichts außer rückenzermarterndem Gehoppel und steigenden Radlastschwankungen und macht den A1 sicher nicht schneller, auch wenn er tiefer danach aussieht.

    Ein Auto mit McPherson-VA 80 mm oder 100 mm tieferzulegen und auf normalen Straßen zu bewegen machen nur Leute, die von Fahrzeugtechnik nicht den Hauch einer Ahnung haben ... Jeder, der halbwegs weiß, wo es langgeht, tut sich solch einen Krampf nicht an.

    Wenn es gut sportlich sein soll, dann sind 30 mm völlig ausreichend. Einen Fahrzeugtechnik-Fachmann interessiert die Optik nicht, da muss eine Technik ein technisch motiviertes Resultat bringen und kein optisch motiviertes. Lieber würde ich am Stabi, an den Reifen und an der Bremsanlage optimieren, die speziell für den 185PS auch schon grenzwertig ist, wenn man sie hart einsetzt ... Da gibt es mehr Potential, den A1 richtig schnell zu machen, und zwar nicht nur, wenn es geradeaus geht ...

    LG,
    Matse
     
    #831 Matse.P, 19.12.2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.12.2012
  2. A1Scuba

    A1Scuba Mitglied

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    Bitte nicht Höchstgeschwindigkeit oder Geradeausbeschleunigung mit Kurvenhatz verwechseln.
    Prinzipiell bringt eine einfache Tieferlegung des Fahrzeugs einen geringeren Fahrwiderstand und damit theoretisch eine höhere Geschwindigkeit. Also ist man damit eigentlich schneller.
    Aber euch gehts wahrscheinlich um den klassischen Slalom-Parcours.
     
  3. Matse.P

    Matse.P Guest

    Hallo A1Scuba!
    Nein, so meinte ich das gar überhaupt nicht. Schnelligkeit bezog sich in meinen Aussagen auf die Fähigkeit, schnelle Kurven zu fahren, und zwar auf unebenen Untergründen wie man sie vorwiegend auf realen Straßen vorfindet.

    Die Frage ist, wann dort unter Unebenheiten das Fahrzeug an seine Haftungs- und Stabilitätsgrenzen gelangt und das tut es mit zu harten und tiefen Fahrwerken obwohl es von außen anders aussehen mag früher als mit einem ideal tiefergelegten Fahrzeug (max. 50 mm). Die Gründe sind hauptsächlich die Achsgeometrien und die Federhärten.

    Die Reduktion des Luftwiderstandes durch die Verringerung der Frontfläche ist fast vernachlässigbar. Deutlicher wirkt sich schon die Reduktion des Abstandes des Unterbodens zur Fahrbahn positiv aus. Auf die erfahrbare Querbeschleunigung hat das aber kaum Einfluss. Mir wäre nicht bekannt, dass sich zum Beispiel Abtriebskoeffizienten durch ein Sportfahrwerk wesentlich verbesserten.

    Wer seinen A1 in Kurven richtig schnell haben will und an der Einflussschraube Fahrwerk drehen möchte, nimmt ein Bilstein B16 PSS9 und geht vielleicht 30 mm herunter, besser geht das kaum ...

    LG,
    Matse
     
  4. strucki200

    strucki200 Lebendes Lexikon

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    Richtig tiefe Wagen snd doch nicht direkt prollig,
    Der Fahrer der am Steuer sitzt entscheidet ob das prollig ist oder nicht.
    Je nachdem wie er sich verhält.

    Es ist einfach eine Geschmacksfrage.:)

    Aber von der Fahrdynamik habt ihr schon recht!
     
  5. A1Scuba

    A1Scuba Mitglied

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    Eben erst gelesen:
    Das kann man aber so pauschal auch nicht sagen.
    Das kommt auf das jeweilige Fahrwerk an und den maximalen Winkel des Querlenkers zur Fahrzeugachse. Wenn der vor und nach dem Umbau gleich ist, ist alles in Ordnung. Wenn nach einer Tieferlegung der kleinere verbleibende Wankwinkel durch eine härtere Feder ausgeglichen wird und die Stoßdämpfer darauf angepasst sind passt alles.
    Wenn die Querlenker ab Werk in Ruheposition einen großen negativen Winkel zur Fahrzeugquerachse aufzeigen, macht man durch Tieferlegung erstmal alles besser. Wenn das Fahrzeug ab Werk schon einen kleinen Winkel hat macht man meist alles schlimmer.
    Das Proletentiefgehoppel deutet oft aber auch einfach auf grottenschlechte Stoßdämpfer hin.

    So langsam könnte man meinen, du möchtest Werbung für Bilstein machen. :D


    @ Strucki: So seh ich das auch. Ne Tieferlegung hat ja nix mit erwünschter Sportlichkeit zu tun. Oft geht es eben einfach nur ums "tiefe".
    Und wem es gefällt, der soll es machen.
    Soll auch Leute geben, die sich mit ihrem 86 PSler nen Sportauspuff holen... Wird trotzdem keine Rakete, egal wie laut er wird. :D
     
    strucki200 gefällt das.
  6. Matse.P

    Matse.P Guest

    Hallo A1Scuba!
    Naja, sagen wir es mal so, Bilstein ist bei den Festfahrwerken B12 = Eibach, somit gilt meine Werbung diesbezüglich auch Eibach ... Upside-Down als Festfahrwerk haben nur die beiden.

    Bei den Gewinden sieht es etwas anders aus wobei H&R zu hart abstimmt und zu tief herunter geht. Eibach verwendet beim Pro-Street-S keine Upside-Down-Dämpfer, KW spart bei der Technik bis auf das V3 ohne Ende an den prreisgünstigeren Varianten, die sie zudem noch unter anderem Label billiger als ihre eigenen Versionen verkaufen und stimmt auch nicht wirklich gut ab.

    Bei den Bilstein-Fahrwerken bleibt der maximale Einfederweg nach dem Fahrwerksumbau unverändert. Deswegen sind ja zum Beispiel dort nahezu ausnahmslos sämtliche Serienräder freigegeben. Bezüglich der Lagen des Querlenkers bleibt hier auch alles im Serienrahmen, da gebe ich Dir recht. Das stimmt zumindest bezüglich der Achsgeometrie.

    Bei vielen Fahrwerken, die deutlich tiefer gehen, erhöht sich aber der maximale Einfederweg und das ist schlecht! Die Querlenker stehen im A1 in Konstruktionslage übrigens grundsätzlich sehr flach, im Winkel klein gegen die Querachse.

    Ob nun ein hoher oder ein niedriger Momentanpol an der VA gut ist, darüber streiten sich die Gelehrten. Zudem wandert der Momentanpol bei Federbewegungen ganz schön, es ist eine Gangpolbahn, die er beschreibt ... Fakt ist aber, dass ein hoher Momentanpol zumindest den Hebelarm verkleinert, der den Wankwinkel produziert und gleiche Schwerpunktslagen bewirken alleine dadurch einen geringeren Wankwinkel, obwohl sich an der Aufbaufederung nichts ändert!

    Abgesehen davon ist der Wankwinkel nicht nur die einzige Unbekannte des Spiels. Die Federhärte bestimmt nicht nur die statischen Federwege sondern auch die schwingenden Systemeigenschaften wie Eigenkreisfrequenzen etc. und über die Verhältnisse VA/HA auch das Eigenlenkverhalten des Fahrzeuges.

    Aus diesen ganzen Aspekten ist immer ersichtlich, dass ein zu hartes Fahrwerk mit unangepassten Dämpfern, welches den serienmäßigen Einfederweg unterschreitet, immer negativ ist. Für eine theoretisch ideal topfebene Bahn wäre das das Beste. Dann könnte man aber auch das Fahrwerk ganz ausbauen und durch Stahlstangen ersetzen, dann müsste gar nichts mehr federn ...

    Ein Fahrwerk, was 80 oder 100 mm tiefer geht, muss so hart sein, dass es nicht schnell sein kann. Weil wenn ich von 17 cm Gesamtfederweg 10 wegnehme, bleibt nicht mehr viel ...

    LG,
    Matse
     
  7. Dr.Schrick

    Dr.Schrick Moderator
    A1talk.de Team

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    Hallo Matze

    Kann ich nur bestätigen tiefe Fahrwerke sind einfach nur hart.Beschäftige mich seit Jahren mit Fahrwerken in meinen Autos und habe so meine Erfahrungen gemacht,mit Koni HuR Kw und Co.Aber wenn man auf Optik wert legt kommt man an ein Gewinde nicht vorbei.Ab 60mm wird es hart.Aber jeder sieht das anders,besonders die jüngeren Fahrer.

    Lg Sven
     
  8. Johannes

    Johannes Lebendes Lexikon

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    Ein Bericht über das Bilstein B12 Pro-Kit:

    Vorwort:
    Ich erlaube mir mal nach drei Wochen mit besagtem Fahrwerk meine Meinung zu digitalisieren. :smile:
    Bitte entschuldigt, dass ich da nicht fachmännisch drüber sprechen kann, da ich von Dämpferraten, Federhärte, Wankneigung usw. nicht allzu viel Ahnung habe. Also ist das lediglich eine Laienhafte Beschreibung.
    Dann möchte ich noch gerne "Matse.P" danken, der mir erklärt hat, was das Fahrwerk für Vorteile hat, und mir ein Angebot für die Umrüstung gemacht hat. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es annehme, bin aber letztendlich zur Entscheidung gekommen, dass ich es von meiner Audi-Werkstatt einbauen lasse. Mit denen habe ich nämlich besprochen, dass das mit der Garantie auch klappt, falls mal was sein sollte.

    Fahrverhalten:
    So, aber nun zu meinen Einschätzungen...
    Es ist härter als das Ambition Sportfahrwerk, das hat "bastelonkel" ja schon erwähnt.
    Allerdings kommt es wesentlich besser mit kleinen Unebenheiten (z.B. Querfugen) klar. Das heißt, es "schluckt" diese besser und es gibt nicht so einen Krawall, wie beim Serienmäßigen.
    Größere Bodenwellen werden allerdings nicht mehr so gut weggesteckt. Man fühlt sich irgendwie so, als ob man auf der Straße sitzt.
    Ich - wahrscheinlich werden mir da einige widersprechen - finde, dass es stark in Richtung Mini geht.
    Die Kurvenfahrten, soweit ich das mit den 195er Winterreifen testen konnte, sind der Hammer. Ich freue mich schon auf den Sommer! :smile:
    Was beim Audi Sportfahrwerk Spaß gemacht hat, ist jetzt nochmal gesteigert!

    Tieferlegung:
    Die Tieferlegung fällt dezent aus, so wie ich es auch gewollt habe.
    Anbei seht ihr ein Foto, auf dem zwei Bilder (gleiche Position) übereinander gelegt sind. In Wirklichkeit wirkt der Kleine noch ein Stück tiefer, als es auf dem Foto zu erkennen ist.
    Die Messungen reiche ich noch nach.

    Fazit:
    Es ist nicht ganz so komfortabel wie ich es mir erhofft hatte.
    Aus diesem Grund werde ich bei meinem nächsten Auto definitiv eine adaptive Dämpferregelung bestellen.
    Allerdings ist es auf jeden Fall nicht schlechter als das Ambition Sportfahrwerk.
    Außerdem kann es mit kleinen Unebenheiten besser umgehen, ist tiefer und hat ein besseres Kurvenverhalten.
    Und ein - für mich - wichtiger Punkt: Es zischt nicht mehr!!!
    Deswegen würde ich es mir wieder einbauen lassen.

    Natürlich ist das alles sehr subjektiv und jeder wird es anders wahrnehmen.
    Ich möchte nur denjenigen weiterhelfen, die auf der Suche sind, denn ich habe über dieses Fahrwerk nicht sonderlich viele Berichte gefunden.


    Gruß,

    Johannes
     

    Anhänge:

    Guenka und Roy gefällt das.
  9. Roy

    Roy Audi A1 Süchtling

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    Hallo Johannes!

    Sehr schöner Bericht!
    Hab herzlichen Dank dafür.

    Wenns das nächste Mal komfortabler sein soll, dann einfach zum KW Streetcomfort greifen. Ich bin nach wie vor begeistert davon - auch wenn mich Matse.P jetzt sicher wieder steinigt, wenn ich positiv von KW spreche... ;)
     
  10. Matse.P

    Matse.P Guest

    Hallo Roy!
    Ich steinige Dich ja nicht, aber nachwievor bist Du sicher ein Bilstein noch nicht gefahren. Keinesfalls ist ein Street Comfort komfortabler als das B12, abgesehen davon, dass es ein Gewinde ist und das B12 nicht, was natürlich an der Physik nichts ändert ...

    Das Street Comfort verwendet die selben Federn wie das V1, ist aber teuerer. Wo soll da der Vorteil beim Komfort herkommen? Aus der mittelmäßigen Dämpfertechnik vielleicht?

    Kein Vergleich zu einem Upside-Down-Dämpfer von Bilstein.

    Wer es übrigens bezüglich der Federn noch komfortabler haben will, der nimmt keine anderen Federn sondern ersetzt nur die Dämpfer gegen die Bilstein B6. Das dämpft dann immer noch besser als das Serien-Sportline.

    @Roy:
    Fahre doch mal bezüglich des Komforteindrucks bei Johannes mit. Dann habe ich Dich endgültig gebrochen ... *ggg* ;-)! War nur ein Scherz, aber die Wissenschaft spricht für mich *ggg*

    Zu den Berichten ist die Sache ganz einfach. Es handelt sich bei den Bilstein/Eibach-Produkten nicht um 2,99€-Billig-Grabbeltisch-Chinaschrott wie bei TA-Technix, FK, Lowtec, DTS, Supersprint und anderen Ramsch-Konsorten, die weder Knowhow noch Qualität haben. Und solange es Menschen gibt, die dafür auch nur einen Cent Geld ausgeben, werden diese Lowend-Produkte gekauft. Ein wenig verständlich ist es schon. Wird doch der eine sich schon fragen, warum man 500 Euro für ein Sportfahrwerk ausgeben soll wenn man das schon für 109 Euro bekommt. Leider ist der Geist häufig nicht reif genug, zu überlegen, dass es vielleicht seine Gründe haben könnte warum das eine Fahrwerk Billigschrott ist und das andere nicht ...

    Danke Dir, lieber Johannes, dass Du einmal perfekt darstellst, dass es sich eben durchaus lohnt, für ein Fahrwerk eventuell auch einmal vier Monate zu sparen und dann etwas vernünftiges zu kaufen.

    Den anderen kann ich nur raten, sich nicht auf blumige Verkaufsfloskeln zu verlassen wonach jedes Produkt "das beste seiner Gattung" sein soll sondern kritisch zu bewerten und sich bei allzu günstigen Teilen zu fragen, wieso die sowas verschenken. Sicher nicht, weil sie Toptechnik haben ... Zur Not auch mal mit Fachleuten wie mir sprechen, da eröffnen sich Perspektiven, die vorher so vielleicht nicht bewusst waren. Und jeder, der als Industriemechaniker arbeitet und Blechbearbeitung macht, der weiß, was es in Deutschland kostet, alleine die Dämpferrohre tiefzuziehen. Niemals käme der auf ein Billigfahrwerk, weil das einfach alleine schon deswegen nichts taugen kann.

    LG,
    Matse
     
    #840 Matse.P, 06.02.2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 06.02.2013

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