H&R Stabilisator-Kit Nr. 33325-3: ø 20mm vorne, ø 25mm hinten, Einbau und Fahrbericht

Dieses Thema im Forum ""rund ums Auto"" wurde erstellt von Nuerne89, 26.10.2012.

  1. Hman

    Hman Audi A1 Guru

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    Heute werden sie montiert :thumbsup:
     
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  2. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

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    Ein Besteller hat kurz vor der Abholung seines Pakets noch storniert.
    Unschön, aber auch mein Fehler, da ich sowas vorher nicht ausdrücklich ausgeschlossen habe.

    Nunja, jedenfalls ist jetzt ein 33325-4 Stabikit für den Polo 6R, Ibiza 6J, Audi A1 übrig!!

    Das muss weg und ist deshalb jetzt zum einmaligen Sonderpreis von 330€ inkl. Versand zu haben!




    Und, wie fährt es sich? :)
     
  3. Hman

    Hman Audi A1 Guru

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    Hatte aufgrund des Wetters derzeit noch nicht die richtige Gelegenheit, aber .. die GEILHEIT lässt sich erahnen. Nein, im Ernst - is fett :)
    GoKart-Feeling pur und sonderlich härter ist er jetzt auch nicht geworden, habe eigentlich keinen Unterschied feststellen können. Mein Rücken ist das gewohnt :D
     
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  4. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

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    Freut mich zu hören :D


    Das übrige Stabikit hat einen neuen Besitzer gefunden.
     
  5. Skippy

    Skippy Audi A1 Süchtling

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    Moin und sorry, dass ich die Leiche nochmal ausgrabe :)

    Nuerne89, ich würde mir gerne den Stabilisator und das H&R Monotube zulegen.

    Jetzt hab ich gelesen, dass man beim Monotube die kürzeren Stangen benötigt, wenn man es "tief" fährt.

    Was genau ist damit gemeint?

    LG Skippy
     
  6. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

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    Ich freue mich eher, dass hier mal wieder Bewegung reinkommt ;)

    Monotube+Stabikit ist definitiv ne geile Investition, die du keine Sekunde bereuen wirst :)
    Ich würde dir aber definitiv noch die SuperPro Hinterachslager dazu empfehlen, nur damit bekommt man dann die HA wirklich so ruhig gestellt, dass die keine zicken mehr macht. Andernfalls büchst einem die HA dann in Extremsituationen manchmal aus, da die Hinterachslager als letztes schwaches Glied in der Kette nachgeben, das ist uncool, musste ich selbst schon erleben. Wenn die HA bei 120 quer geht, muss man gute Reflexe haben.

    Wie tief willst du denn runter?

    Das Ding mit den Koppelstangen vorne ist nicht so einfach, wie es scheint.
    An sich kann man problemlos normal lange Koppelstangen fahren, also 270mm.
    Mit dem H&R Frontstabi gibts da keine Platzprobleme zur Antriebswelle.

    Jetzt der Interessante und etwas kniffelige Part: Die Balance.

    Die Balance des Fahrzeugs, also ob es mehr untersteuernd, neutralsteuern oder übersteuernd ausgelegt ist, verändert sich doch sehr deutlich mit der Härte des Frontstabis. Der Heckstabi ist nicht verstellbar. Die Stabisteifigkeit der Hinterachse+Heckstabi steigt nur geringfügig mit zunehmender Tieferlegung.
    Die Stabisteifigkeit des Frontstabis steigt hingegen deutlich stärker mit zunehmender Tieferlegung bzw. Verkürzung der Koppelstangen. Die Stabiarme sind weiter nach oben geneigt, die effektive Hebelarmlänge wird kürzer, der Stabi wird in seiner Wirkung härter.

    Das hat zwei überlagerte Effekte zur Folge:
    Je tiefer das Auto, desto mehr ändert sich das Handling in Richtung untersteuern.
    Je kürzer die Koppelstangen, desto mehr ändert sich das Handling in Richtung untersteuern.

    Ein A1 mit Serienhöhe, den H&R Stabis und normal langen Koppelstangen (270mm) ist von der Balance her eher übersteuernd.
    Mit 60 in die Kurve, Gas lupfen, einlenken und man direkt drauf warten, dass das Heck rumkommt. Innerort sehr lustig, da man nicht viel Geschwindigkeit braucht, um Spaß zu haben. Kracht man hingegen eine Autobahnabfahrt mit 100 runter und muss vom Gas gehen, wird das allerdings schon zu krass, das ist dann nichts mehr für ungeübte Fahrer. Ok, das ESP im A1 hilft in dem Fall, dass nichts weiter passiert. Dennoch, die Balance passt nicht, ist in Summe zu übersteuernd. Da hilft auch hinten 0,2bar geringerer Reifendruck als vorne nicht.
    Man baut dann bspw. 220mm lange Koppelstangen ein und das Handling ist wie ausgewechselt, wahrscheinlich dann sehr neutral, am Limit untersteuernd. Vom Charakter her also so "sicher" wie in der Serie, nur weitaus besser und angenehmer fahrbar.

    Legt man den A1 ca. 40mm tiefer, ist also bei ca. 315-320mm Radmitte-Kotflügelkante, erreicht man das selbe "sichere" Handling mit 250mm langen Koppelstangen. Die Tieferlegung verhärtet quasi den Frontstabi und die im Vergleich längere Koppelstangen kompensieren das wieder.

    Ich selbst fahre aktuell mit ca. 40mm Tieferlegung, KW V3 und den H&R Stabis rum. Mit 238mm Koppelstangen war das Handling stur untersteuernd, mit 270mm war es innerort bereits übersteuernd, mit 250mm passt es sehr gut und ist angenehm neutral.
    Auffällig war, dass mit 270mm Koppelstangen zwar fast jegliches untersteuern weg war, Lift-off-Oversteer hervorragend funktionierte, aber gleichzeitig auch eine definiertes präzises treffen der gewünschten Fahrspur schwierig wurde, da die Vorderachse zu viel eingeknickt ist und das Heck zu viel Eigenleben hatte. Ich selbst habe sehr viel Spaß an einem losen Heck (270mm Koppelstangen), aber unterm Strich macht es doch mehr Spaß, wenn das Fahrzeug einfach zu beherrschen ist (250mm Koppelstangen) und genau das macht, was man will. Letztlich ist man damit auch am schnellsten unterwegs.

    Fährt man ca. 50-60mm tiefer, also ca. 300mm Radmitte-Kotikante, würde ich 270mm lange Koppelstangen ausprobieren.

    Fährt man vorne gut 0,5° mehr Negativsturz (effektiv also um -1,5° bis -1,8°), bspw. durch andere Domlager, dann würde ich die Koppelstangenlänge entsprechend 20mm reduzieren. Durch mehr Sturz an der Vorderachse bekommt diese deutlich mehr Grip, das Handling wird übersteuernder. Das kann man dann problemlos mit kürzeren Koppelstangen, also einem härteren Frontstabi kompensieren.

    Die Zahlen spiegeln lediglich meine persönlichen Erfahrungen mit meinem Ibiza und anderen Kundenfahrzeugen wieder, können aber problemlos als Richtwert genommen werden.
    Je nach Gewichtsverteilung, Reifen, Reifendruck, Fahrwerksbuchsen und auch persönlichem Fahrstil variiert natürlich die für einen selbst optimale Koppelstangenlänge ggfls. noch etwas. Da kann man schlichtweg nur durchtesten. 10mm Längenänderung merkt man sofort im Handling.

    Es gibt folgende Koppelstangenlängen, die meineserachten in einem sinnvollen Rahmen liegen: 220, 229, 238, 240, 250, 270 und 275mm.
    Die meisten Längen habe ich immer vorrätig, um da auch spontan verschiedene Längen testen zu können.
    Wer sich unsicher ist, dem kann ich auch mal 3 verschiedene Sätze zum testen schicken, die zwei nicht passenden nehme ich dann zurück, wenn ohne Einbauschäden. Es muss lediglich in Kauf genommen werden, dass ihr dann auch mal einen Satz bekommt, der bereits testweise wenige Tage verbaut war. Das ist ein geben und nehmen, anders lässt sich diese Serviceleistung finanziell nicht aufrecht erhalten, das sollte klar sein ;)

    Bei Fragen oder Empfehlungen: Antortet einfach hier im Thema oder schreibt mir eine Nachricht hier übers Forum oder auch über Facebook. Anrufen oder WhatsApp geht auch.
     
    #36 Nuerne89, 04.02.2016
    Zuletzt bearbeitet: 04.02.2016
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  7. Skippy

    Skippy Audi A1 Süchtling

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    WOW das ist ja mal ein riesentext, damit hab ich nicht gerechnet, danke für die ganzen informationen :D

    Zu deiner Frag wie tief ich runter will?
    nun ich fahre das s-line fahrwerk plus h&r tieferlegungsfedern und bin bei 33,5cm ab radmitte...sehr viel
    tiefer darf es auch nicht werden, da ich meine sommerräder (18´´ 5-arm rotor) mit spurplatten bündig
    an die kotflügelkante gebracht habe.
    Die optik ist damit für mich okay ABER ich fahre gerne schnell durch kurven und da macht die jetzige
    kombination manchmal nicht mit.
    Daher erhoffe ich mir von einem vernünftigen Komplettfahrwerk eine besserung :)
    Was der Stabilisator bringt konnte ich ja in deinen Videos sehen, sehr geil!

    Insgesamt hätte ich es gerne von der balance her eher neutralsteuernd, tendenz übersteuernd :)

    Ich denke, ich würde dann auch erstmal die 250er stangen ausprobieren.

    Vielen Dank nochmal für deine ausführliche Erklärung :)

    LG Skippy
     
  8. mic3107

    mic3107 Audi A1 Fetischist

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    Um mich schonmal auf die kommenden Fahrwerksvorhaben in diesem Jahr einzustimmen, habe ich mir mal ein paar Gedanken gemacht:

    Wenn ich Roberts Ausführungen richtig verstanden habe, dann wäre für meine Konstellation (geringe Tieferlegung per KW StreetComfort) die Kombination des Stabi-Kits mit den 250mm Koppelstangen am sinnvollsten um Untersteuern zu mindern, jedoch kein schwer beherrschbares Auto zu bekommen.
    Nun habe ich in der Uni gelernt, dass mit zunehmender Stabilisatorhärte die maximal übertragbare Querkraft abnimmt, da die Radlastdifferenz ja größer und somit ungünstiger wird. Dementsprechend behagt mir der Gedanke gar nicht, dass man einen sowieso schon härteren Frontstabi nochmals per Koppelstange härter macht, um das Auto wieder gutmütiger (untersteuernder) zu bekommen. Denn ich will ja zugunsten der Neutralität nicht mit Gewalt auf Querbeschleunigung und Traktion verzichten.
    Auf das verbesserte Lenkansprechverhalten durch die Stabis kann ich auch zur Not verzichten, da dieses bei mir dank PilotSupersport und dem oben genannten KW Fahrwerk momentan bereits traumhaft ist.

    Nun wäre vermutlich die beste Lösung, auf das Stabi-Kit zu verzichten und stattdessen auf S1 Radlagergehäuse umzubauen, um den dynamischen Sturz zu erhöhen. Jedoch fällt das bei mir dank 256er VA-Bremse erstmal aus.

    Bleibt mir nun nichts anderes übrig, als z.B. mit anderen Traggelenken den statischen Sturz zu vergrößern?
    Oder gibts für uns "Luftpumpen"-Fahrer auch noch ne schicke Lösung? ( Außer Querdynamik haben wir ja nix :( )

    Grüße
    Micha
     
  9. Nuerne89

    Nuerne89 Audi A1 Guru

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    Vorsicht vor der einfachen Theorie ;)

    Betrachtet man nur eine Achse im Verhältnis zu einer anderen, macht ein härterer Stabi diese ab einem gewissen Maß schlechter.
    Bis zu einem gewissen Maß hin, also beginnend von "gar kein Stabi" bis "weicher Stabi" hat diese durch die reduzierte Rollneigung oftmals dennoch eine höhere Seitenführungskraft zur Folge.
    Siehe u.a. die alten Polo 6N, da hatten die Basismodelle gar keinen Frontstabi und nur einen weichen Heckstabi (Verbundlenkerachse ohne extra integrierten Stabi). Die Rollneigung ist damit in Kurven so brutal, dass die Vorderräder infolge extremer Positivsturzwerte überhaupt keinen Grip aufbauen können. Damit hat man das Fahrverhalten "sicher" gemacht. Baut man bei so einem Modell einen Frontstabi ein, wird man schnell von Lift-Off-Oversteer überrascht, da dann die Hinterachse noch zu weich ist, zu viel rollt und bei Lastwechseln zu schlecht ist und ausbricht.
    Es gibt also keinen durchweg konstanten Zusammenhang bei der Stabihärte.

    Außerdem, um zum Anfang zurückzukommen, bringen insgesamt härtere Stabis eine geringere Rollneigung, damit bessere Realsturzwerte und damit auch mehr Seitenführungskraft. Natürlich leidet ab einem gewissen Maß die Traktion. Da sehe ich mit den H&R Stabis aber kein Problem, solange kein knochenartes Rennsportgewindefahrwerk verbaut wird.
    Trotz 200PS habe ich mit den Stabis keine schlechtere Traktion. Es ist sogar so, dass ich mit einem eher neutralen Setup bessere Traktion habe, weil die Bewegung um die Hochachse scheinbar flüssiger ist. Das hat mich selbst etwas überrascht, da es voll gegen die Theorie spricht, mit den langen Koppelstangen hatte ich jedoch trotz sehr übersteuerndem Handling erstaunlich oft Traktionsprobleme im Apex beim aufs Gas gehen.

    Ich halte es also dennoch für sinnvoll, die H&R Stabis zu verbauen. Wahrscheinlich trifft man mit den 250mm langen Koppelstangen auch ein sehr angenehmes Handling.

    Den Sturz kannst du beim A1 durch andere Traggelenke nicht vergrößern, der Trick geht leider nur bei der Vorgängerplattform.
    Jedoch kann man zumindest etwas bei der Verschraubung tricksen:
    (Ich weiß, M10 Bolzen durch M8 Schrauben ersetzen klingt verdammt bescheuert, aber bisher hälts bei allen, und davon waren die meisten sogar schon mehr fach auf der Nordschleife.)

    Das bringt erstmal nicht viel, aber jeder Millimeter (1mm macht ca. 0,1° aus) zählt, daher sollte man es nicht unterschätzen. Wenn man am Ende eine dynamische Sturzverbesserung von 0,5° erreicht, hat man viel gewonnen.

    Der nächste Ansatzpunkt wäre, die dynamische Sturzverschlechterung durch Nachgiebigkeiten in Fahrwerk und Karosserie zu verringern.
    Das betrifft also die Domlager (-> Leon 1M Cupra R, Powerflex Black, Unibal), die hinteren Querlenkerlager (-> SuperPro, Powerflex Black=Unibal), sowie die Achssteifigkeit (-> Wiechers Querlenkerstrebe) und die Karosseriesteifigkeit (-> Wiechers Domstrebe).

    Der Vorteil bei diesen Maßnahmen ist, dass es ein gutes Verhältnis aus Fahrstabilität und Agilität erzeugt.
    Baut man nur die S1 Radlagergehäuse dran, verbessert man zwar erheblich die Achskinematik und wird sicher auch mit deutlich mehr Grip belohnt, dabei bleibt dann aber die Präzision auf der Strecke, womit Lastwechsel auch unerwartet heftiges Übersteuern verursachen können.
    Man muss sich darüber im klaren sein, dass die normalen Radlagergehäuse nicht ohne Grund so "schlecht" ausgelegt sind, weil eben damit auch ein einfaches Handling erzeugt wird. Die S1 Radlagergehäuse sind top, aber die exreme Lastwechselempfindlichkeit des S1 zeigt eben auch die Schattenseite.
    Zum schnell fahren gehört gerade für nicht professionelle Autofahrer unbedingt der Punkt Fahrstabilität.
    Von daher lieber (vorerst) auf die S1 Radlagergehäuse verzichten und dafür Stabis, alles Fahrwerkslager und Versteifungen realisieren.
    Danach könnte man immer noch die S1 Radlagergehäuse verbauen, hätte aber dann wenigstens schon das maximale Maß an Fahrstabilität erreicht, um sicher schnell fahren zu können.
     
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